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Der Schwerpunktbereich, auch universitärer Teil des Staatsexamens genannt, fließt zum ersten Mal in die Note deines Examens ein. Die zuvor erhaltenen Noten aus dem Grund- und Hauptstudium sind nicht relevant für die Note des ersten Staatsexamens.

Viele Studierende fragen sich deswegen, wie man im Schwerpunktbereich die bestmöglichen Leistungen erzielen kann. Genau darum geht es in unserem heutigen Karrieretipp!

Welche Unterschiede erwarten dich im Schwerpunkt, welche Leistungen musst du erbringen und wie bereitest du dich bestmöglich auf die Prüfungsleistungen vor?

Das erwartet dich im Schwerpunkt

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Schwerpunktbereiche je nach Fakultät stark variieren, sodass es sowohl thematisch als auch von den zu erbringenden Studienleistungen Abweichungen je nach Fakultät gibt.

Wir geben dir Tipps am Beispiel von den Schwerpunkten der Universität Hamburg, allerdings sind diese Tipps oft auch auf die anderen Fakultäten übertragbar.

Im Schwerpunkt erwartet dich die vertiefte Beschäftigung mit einem juristischen Themengebiet und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem juristischen Themengebiet.

Vieles davon ist nicht examensrelevanter Stoff, allerdings unterscheidet sich die examensrelevante Stoffmenge von Schwerpunkt zu Schwerpunkt, was für viele Studierenden in der Entscheidung welchen Schwerpunkt sie wählen, den entscheidenden Unterschied macht.

Der Schwerpunkt hat für einige Studierende auch einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Berufswahl, weil sie im Schwerpunkt ihren Interessen nachgehen können.

Diese 3 entscheidenden Unterschiede ergeben sich zum bisherigen Jura-Studium

Durch die verschiedenen Phasen des Jura-Studiums sollen dir unterschiedliche juristische Bereiche näher gebracht werden und du sollst unterschiedliche Arbeitsweisen kennenlernen. Der Schwerpunktbereich bildet dabei schon beinahe das Ende deiner Studienzeit. Wir zeigen dir die drei entscheidenden Unterschiede im Schwerpunktbereich im Vergleich zu den anderen Abschnitten des Jura-Studiums.

3 Unterschiede

1. Die Prüfungsleistungen

Zunächst ist der wichtigste Unterschied die zu erbringenden Prüfungsleistungen, die sich nicht nur von der Art, sondern grundsätzlich auch vom Umfang verändern. Während du im Grund- bzw. Hauptstudium bisher wahrscheinlich nur Klausuren und Hausarbeiten geschrieben hast, kommt im Schwerpunkt zum ersten Mal eine mündliche Prüfung ins Spiel.

Im Schwerpunkt wirst du auch eine Klausur schreiben, allerdings wird diese um ein Vielfaches umfangreicher sein, als du es aus dem Grund- und Hauptstudium gewohnt sein wirst. An der Uni Hamburg wirst du zum ersten Mal eine fünfstündige Klausur schreiben.

Die Schwerpunkthausarbeit wird sich im Zuge des Schwerpunkts auch erheblich verändern. Während du bis jetzt nur Hausarbeiten in Gutachtenform angefertigt haben wirst, wird die Schwerpunkthausarbeit eine Themenarbeit sein. Diese erfordert einen anderen Aufbau und anderen Recherche.

2. Die Atmosphäre

Auch die Atmosphäre in den Vorlesungen und Übungen wird sich erheblich verändern. Die Schwerpunktbereiche sind viel kleiner als die großen Vorlesungen während des Grund- und Hauptstudiums. Es kommt eine viel schulischer Atmosphäre auf, in der es dir leichter fallen wird dich zu beteiligen. Auch die Professoren erwarten mehr aktive Beteiligung von den Studierenden und einen aktiven Diskurs.

3. Die Stoffmenge

Der Unterschied, der vielen Studierenden Angst macht, ist die Menge des Stoffs. Die Stoffmenge, die du lernen musstet für eine Klausur im Grund- bzw. Hauptstudium ist sehr viel weniger als die Menge des Lernstoffs aus dem Schwerpunkt. Innerhalb der Vorlesungszeit besuchst du im Schwerpunkt nämlich die verschiedensten Vorlesungen und grundsätzlich kann die juristische Fragestellung in deiner Schwerpunktklausur aus jedem dieser Gebiete kommen.

Nicht umsonst, werden in den meisten Schwerpunkten allerdings Probeklausuren zur Übung angeboten, damit du dich sowohl an die Zeit, als auch an die Stoffmenge gewöhnen kannst.

So schreibst du eine gute Schwerpunkthausarbeit

Die Schwerpunkthausarbeit ist an den meisten Fakultäten die Prüfungsleistung mit dem meisten Gewicht, deswegen ist es bei der Hausarbeit besonders wichtig, dass du sauber und ordentlich arbeitest, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.

Wie oben schon angesprochen unterscheidet sich die Schwerpunkthausarbeit erheblich von allen bisherigen von dir geschriebenen Hausarbeiten. Umso wichtiger ist es also, dass du dich ausführlich informierst, wie du die Hausarbeit am besten meisterst.

Wir haben einen Karrieretipp dazu geschrieben, was du beachten musst, wenn du deine Schwerpunkthausarbeit schreibst. Klicke hier, um ihn zu lesen.

Vier Tipps für die Schwerpunktklausur

Innerhalb des Schwerpunkts schreibst du zwar nur eine Klausur, diese ist allerdings fünfstündig und kann den gesamten Stoff des Schwerpunkts beinhalten, deswegen ist es wichtig, dass du gut vorbereitet bist und weißt, was auf dich zukommt.

Wir haben dir vier Tipps aufgeschrieben, wie du die Schwerpunktklausur am besten meisterst!

  • Es ist wichtig, damit du den Überblick über den zu lernenden Stoff behältst, dass du diesen, bevor du anfängst zu lernen einmal komplett sichtest. Dabei kannst du dir angucken, was du in welchem Fach genau lernen musst für die Klausur und welcher Stoff möglicherweise eher Wissen für die mündliche Prüfung ist.

    Nachdem du dir einen Überblick verschafft hast, kannst du beginnen, den Stoff zu schichten. Konkret bedeutet das, dass du dir anguckst, welchen Stoff du auf jeden Fall erstmal im Kopf haben musst, und welcher Stoff möglicherweise eher Spezialwissen darstellt. Auch für diese Klausur ist es besonders wichtig, die Basics gut zu können und sich erst dann die Spezialprobleme vertiefend anzugucken.

  • Für das Merken und Auswendiglernen des Stoffs ist es sinnvoll, schon innerhalb der Schwerpunktsemester mit dem Wiederholen des wichtigsten Stoffs zu beginnen. So behältst du den Stoff langfristig im Gedächtnis und hast in der akuten Lernphase für deine Klausur nicht mehr einen solchen großen Haufen an Stoff zu lernen.

    Wenn dich interessiert, wie du den juristischen Stoff am besten lernst, dann lies doch gerne unser Paper zu den besten Lernstrategien, das unter dem Artikel verlinkt ist!

  • Nicht umsonst werden auch schon im Schwerpunkt häufig Klausurenkurse oder mehrere Übungen zu den Klausuren angeboten. Um die Schwerpunktklausur bestmöglich zu absolvieren, musst du sie mehrmals üben. So verschaffst du dir einen Überblick, wie du deine Zeit einteilst, wie du die Schwerpunkte für Probleme des Falls richtig setzt und worauf du in den fünf Stunden achten musst.

    Ein Klausurenkurs wird dir bei all diesen Dingen helfen und dich noch besser auf die Klausur vorbereiten. Gerade in den Korrekturen deiner Klausuren bekommst du ein individuelles Feedback, mit dem du weiterarbeiten und dich verbessern kannst!

  • Während der Klausur gibt es natürlich auch einige Dinge zu beachten, damit du die bestmögliche Leistung erzielst. Sehr wichtig ist vor allem am Anfang der Klausur, damit du gut in die Klausur hereinfindest, dass du den Sachverhalt sehr genau analysierst.

    Lies ihn dafür mehrmals, erst oberflächlich zum Verständnis und dann tiefgehender. Markiere dir wichtige Probleme und Stellen im Sachverhalt, die du auf jeden Fall ansprechen möchtest. Nichts ist ärgerlicher, als ein Problem gesehen zu haben, es im Eifer des Gefechts dann jedoch vergessen im Gutachten einzubringen.

Das kann dir in der mündlichen Prüfung helfen

Gerade die mündliche Prüfung stellt viele Studierenden vor eine Herausforderung, weil sie innerhalb des Jura-Studiums noch keine mündliche Prüfung abgelegt haben und die letzte mündliche Prüfung das Abitur war.

Kurz gesagt, ist es vor allem wichtig den Prüfer an seinen Gedanken teilhaben zu lassen. Nicht ist schlechter als zu Schweigen!

Bist du dir mit einer Antwort unsicher, versuche deine grundsätzlichen Gedanken zur Frage zu teilen und den Prüfer mit ins Boot zu holen. Die meisten Prüfer werden versuchen dich mit gezielten Anmerkungen in eine Richtung zu leiten.

Dein O&W Tipp:

Unterschätze die Wahlpflichtfächer nicht!

Einige Studierende denken, dass nur weil es Fächer im Schwerpunkt gibt, die Wahlfächer heißen, sie gänzlich zu unterschätzen und zu vernachlässigen sind. Das ist allerdings ein großer Irrtum.

Es kann sehr gut sein, dass dir in deiner mündlichen Prüfung Fragen zu den Wahlfächern gestellt werden oder es in deiner Klausur eine kleine Zusatzfrage zu einem Wahlfach gibt, also bereite auch die Wahlpflichtfächer vor.

Der Schwerpunktbereich verschafft dir einen Puffer

An den meisten Fakultäten erzielen die Studierenden im Schwerpunktbereich, dem universitären Teil des Staatsexamens, bessere Leistungen als im staatlichen Teil des Examens. Versuche also so gute Leistungen wie möglich im Schwerpunkt zu erzielen und nutze diesen dann als Puffer für den staatlichen Teil. Das kann dir einen Teil der Nervosität im staatlichen Teil nehmen und dir Sicherheit verschaffen.

Dieser Artikel wurde am 18. Juni 2024 erstellt. Er wurde am 28. September 2024 aktualisiert. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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